Die Luftqualität oder auch Luftgüte beschreibt die Beschaffenheit der Luft bezogen auf den Anteil der darin enthaltenen Luftverunreinigungen. Eine saubere Luft bzw. gute Luftqualität ist eine Grundvoraussetzung für ein gesundes und produktives Leben. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein grundlegendes Menschenrecht. Trotz Verbesserungen der Luftqualität in den vergangenen drei Jahrzehnten ist aber noch längst keine Entwarnung gegeben und der Bedarf die Luftqualität noch weiter zu verbessern ist existenziell.
Die Leitlinien der WHO für Luftqualität (AQG) werden regelmäßig aktualisiert und beinhalten Empfehlungen für die vier verbreitetsten Luftschadstoffe: Feinstaub, Ozon, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid. Die Luftqualität wird durch zahlreiche in Gesetzen oder Verordnungen festgelegte Grenz- oder Richtwerte bestimmt. Die Überwachung der Luftqualität erfolgt mit Immissionsmessnetzen, deren Messstationen unter anderem an viel befahrenen Straßen (hot spots) oder auch in Wäldern (Hintergrundwerte) liegen können.
Im September 2021 hat die WHO ihre globalen Luftqualitätsleitlinien aktualisiert (WHO 2021 Link ). Diese neuen Luftqualitätsleitlinien (WHO Air Quality Guidelines) sind ambitionierte Vorgaben und empfehlen eine mittlere jährliche Feinstaub (PM2,5)-Konzentration von höchstens 5 µg/m³, eine mittlere jährliche Stickstoffdioxid (NO2)-Konzentration von höchstens 10 µg/m³, und für Ozon (O3) eine mittlere Konzentration während der Sommermonate von höchstens 60 µg/m³ (WHO 2021). Im Vergleich dazu lagen die bisherigen Werte für PM2.5 bei 10 µg/m3 und für NO2 bei 40 µgm3. Eine Empfehlung für eine maximale Ozon-Langzeitbelastung hatte es bisher in der WHO-Empfehlung aus 2006 nicht gegeben.
Die Leitlinien sind nicht rechtsverbindlich. Aber die EU hat im Rahmen des Green Deals bereits angekündigt, die europäische Luftqualitätsrichtlinie bis Ende 2022 zu überarbeiten.