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Bisher war es relativ schwer eine qualifizierte Aussage bezüglich der Energieeffizienz von Großküchengeräten zu treffen, sofern sich diese nicht deutlich unterschied. Denn die Verwendung von Anschlusswerten spiegelt in diesem Zusammenhang nicht den zu erwartenden Energieverbrauch wider. Aus diesem Grund haben die Mitgliedswerke des HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V., in Zusammenarbeit mit anderen Experten der Branche, im DIN-Normenausschuss Heiz-, Koch- und Wärmgerät (FNH) die Normenreihe DIN 18873:  Methoden zur Bestimmung des Energieverbrauchs von Großküchengeräten erarbeitet. Hierdurch wurden, unter sehr großem Aufwand, für bisher rund 20 Gerätegruppen Messmethoden definiert, die die Erhebung objektiver und reproduzierbarer Ergebnisse bezüglich der energieverbrauchsrelevanten Daten von Großküchengeräten erstmals erlauben. Dies kann jedoch nur der erste Schritt sein. Im europäischen Binnenmarkt ist eine deutsche Lösung unzureichend, eine Etablierung würde daran scheitern. Es ist daher dringend erforderlich, die nationalen Normen nun zu europäisieren. War der Aufwand zur Erarbeitung der deutschen Normenreihe schon erheblich, so ist er für die Überführung auf die europäische Eben ungleich größer. Die Herstellerindustrie für Großkücheneinrichtungen, die sich fast ausschließlich aus klein- und mittelständischen Unternehmen zusammensetzt, sieht sich außer Stande diese Kosten zur Gänze alleine zu decken. Die finanzielle Unterstützung von offizieller Seite ist unabdingbar.  

Dennoch sind die ersten Erkenntnisse bereits verwertet worden. Um die Transparenz zu erhöhen, hat der HKI ein Internettool geschaffen, das die erhobenen Daten allen Interessierten kostenneutral zugänglich macht. Die Industrie ist derzeit damit beschäftigt die Datenbank HKI CERT Großküchentechnik zu füllen.

Sie finden die Datenbank unter: www.grosskuechen.cert.hki-online.de   

Vor diesem Hintergrund wird die Regulierung und das Labeling von Großküchengeräten im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie als nicht zielführend eingeschätzt. Ganz explizit bekennt sich unsere Branche zum Ziel der Energieeffizienzsteigerung. Auf völlig freiwilliger Basis wurden erhebliche Anstrengungen in diese Richtung unternommen, aber ein eindimensionales Beurteilungsschema, wie es das Energielabel darstellt, wird der Komplexität von Großkücheneinrichtungen nicht gerecht. Es liefert nicht die Daten, die ein Fachplaner zur Bewertung der Eignung eines Gerätes benötigt, nicht einmal in Bezug auf die zu erwartenden Energieverbräuche. Die freiwillig in der HKI CERT Großküchentechnik veröffentlichten Ergebnisse übersteigen die Leistung des Energielabels deutlich und beinhalten alle relevanten Daten, die für die Planung benötigt werden. Zu diesem Schluss kam auch Bio Deloitte, das für die EU-Kommission eine Beurteilung zur Notwendigkeit der Regulierung gewerblicher Kaffeemaschinen durchgeführt hat. In dieser Beurteilung wird eine Regulierung nicht empfohlen. Im entsprechenden Schlussbericht wird in der Begründung explizit auf die besagte Normenreihe DIN 18873 und die HKI CERT Großküchentechnik Bezug genommen. 

Darüber hinaus sind die Stückzahlen im gewerblichen Bereich nur ein Bruchteil von denen im Haushaltsbereich. Dazu kommt noch, dass die Anzahl der Varianten eines Produktes im gewerblichen Bereich deutlich höher ist. Bei vielen Produkten handelt es sich sogar um Individuallösungen für den Kunden. Die Belastung, die dadurch entstünde, dass alle Produktvarianten zusätzlich noch für ein wenig praxisrelevantes Energielabel getestet werden müssten, ist bei den geringen Stückzahlen einfach nicht tragbar. 

Aus diesen Gründen empfehlen wir dringend für gewerbliche Großkücheneinrichtungen auf die Einführung eines Energielabels zu verzichten. Die bereits verfügbaren Informationen sind für den relevanten Personenkreis deutlich umfangreicher, verwertbarer und dadurch auch zielführender als ein Energielabel.